Vorsicht bei Kreuzdorn zur Darmentleerung

Bismillahi-rahmani-rahim

Kreuzdorn

Nachdem gestern ein Beitrag auf Facebook für Aufruhr sorgte, möchte ich hiermit alle über Kreuzdorn aufklären und euch bitten in Facebook nicht blind Dinge kauft, die von Schwestern als gut, gesund, hilfreich zum abnehmen und vorallem als Sunna-Handlung gepriesen werden.

Es ist richtig, das es Sunna ist seinen Körper von schädlichen Stoffen zu befreien, aber die Sunna liegt darin es mit Honigwasser zu tun und nicht mit stark abführenden Mitteln.

Ich bitte euch,

etwas, was 4-5 Stunden Durchfall verursacht ist nicht gesund und kann ganz böse Enden. Möge ALLAH uns davor bewahren. Amin

Es wurde empfohlen 5-7 Stück vom Kreuzdorn zu zerkauen und mit Wasser runterzuspülen.

Dazu soll man 2 Liter grünen Tee trinken, während des Durchfalls.

Dieser Grüne Tee, birgt aber auch seine Risiken, zu denen ich gleich komme, in sha ALLAH.

Erst mal zu dem Kreuzdorn:

Der Echte oder Purgier-Kreuzdorn, Rhamnus catharticus L., stammt aus der Familie der Kreuzdorn­gewächse (Rhamnaceae).

Kreuzdornbeeren gehören zur Gruppe der resorptionshemmenden Abführmittel. Das Wirkprinzip entspricht dem der Faulbaumrinde. Die Anthraglyko­side sind nur die »Pro-Drugs«, die erst im Dickdarm enzymatisch zu Anthronen abgebaut werden. Diese aktiv wirksamen Substanzen stimulieren die Kontraktion und damit die Motilität des Dickdarms. Daraus resultiert eine beschleu­nigte Darmpassage der Nahrung und aufgrund der verkürzten Kontaktzeit eine verminderte Flüssigkeitsresorption. Zusätzlich wird der aktive Transportmechanismus für Chlorid­ionen angeregt und infolge dessen mehr Wasser und andere Elektrolyte in den Darm abgegeben. Auf diese Weise wird der Stuhl weich bis flüssig.

Zudem entzieht es dem Körper Kalium, was zu Herz-Rythmus-Störungen fuhren kann.

Nur kurzfristig anwenden

Die Kommission E empfiehlt die Droge nur zur kurzfristigen Anwendung bei Obstipation. Für diese Indikation liegen klinische Studien vor. Die Droge hilft bei akuter Verstopfung sowie bei Erkrankungen, bei denen eine Darmentleerung mit weichem Stuhl erwünscht ist. Menschen mit Analfissuren oder Hämorrhoiden sowie nach rektal-analen operativen Eingriffen sollen die Droge allerdings nicht anwenden.

Als Gegenanzeigen gelten laut Fachinformation der Standardzulassung (Stand: Mai 2000) Ileus (Darmverschluss), akut-entzündliche Erkrankungen des Darms, zum Beispiel Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Appendizitis (Blinddarmentzündung), abdominale Schmerzen unbekannter Ursache, schwere Wasser- und Elektrolytverluste.

Außerdem sollen Kinder unter zehn Jahren, Schwangere und Stillende die Droge nicht anwenden.

Als Nebenwirkungen traten in Einzelfällen krampfartige Magen-Darm-Beschwerden, insbesondere bei Patienten mit Colon irritabile, auf. Eine Überdosierung führt zu Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfällen.

Bei Langzeitanwendung kann es zu Elektrolytverlusten, insbesondere von Kalium, kommen. Dieser Kaliumverlust kann wiederum zu Störungen der Herzfunktion und zu Muskelschwäche führen, die bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden, Saluretika und Nebennierenrinden-Steroiden noch verstärkt werden.

Kreuzdorn richtige Anwendung:

Zur Teebereitung wird 1 Teelöffel zerkleinerte Droge (= etwa 3,8 g) mit kochendem Wasser übergossen und nach 10 bis 15 Minuten abgeseiht. Der Teeaufguss sollte abends vor dem Schlafen­gehen getrunken werden, denn die Wirkung setzt nach etwa acht bis zwölf Stunden ein. Die maximale tägliche Aufnahme von nicht mehr als 30 mg Hydroxyanthracen­derivat wird schon durch die Einnahme von zweimal täglich einer Tasse eines Teeaufgusses aus je zwei Gramm Kreuzdornbeeren erreicht. Oft reicht jedoch schon eine geringere Menge als die übliche Tagesdosis aus, um einen weich geformten Stuhl zu erhalten. Deshalb sollten PTA oder Apotheker bei der Abgabe von Kreuzdorn­beeren darauf hinweisen, die individuell erforder­liche Dosis zu ermitteln.

Nicht nur für Kreuzdornbeeren, sondern für alle stimulierenden Abführmittel, gilt der wichtige Hinweis, dass sie ohne ärztlichen Rat nicht länger als ein bis zwei Wochen eingenommen werden dürfen. Wer stimulierende Abführmittel über diese Zeit hinaus anwendet, kann die Darmträgheit verstärken. Menschen mit Verstopfung sollten nur dann Kreuzdornbeeren anwenden, wenn die Obstipation weder durch Quellstoffpräparate noch durch eine Ernährungsumstellung zu beheben war.

Zum Grünem Tee:

Bei jedem Menschen treten diese Nebenwirkungen in unterschiedlichem Maße auf und die Sensibilität kann sich im Laufe der Zeit deutlich verändern. Manche Teegeniesser merken erst ab einer großen Teemenge erste Anzeichen und andere Menschen werden schon bei der ersten oder zweiten Tasse Grüntee unruhig. Forscher fanden in Untersuchungen zudem heraus, dass Frauen sensibler auf Koffein reagieren als Männer und dass das Koffein bei ihnen auch langsamer abgebaut wird.

Die nachfolgende Auflistung beinhält die typischsten Symptome:

  • Nervosität
  • „Hibbeligkeit“,
  • Gereiztheit,
  • Leichter Schwindel,
  • Einschlafprobleme,
  • Herzklopfen / Herzrhythmusstörungen,
  • Brustempfindlichkeit bei Frauen,
  • Gefühl der Austrocknung und trockene Haut,
  • Durst,
  • Hautirritationen,
  • Urindrang,
  • Magenschmerzen,
  • Verstärkung von Symptomen bestehender Krankheiten.

    Quelle: http://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=2896

    2 Kommentare zu „Vorsicht bei Kreuzdorn zur Darmentleerung

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