Natürliche Haarpflege – Rinse, Leave-In-Spülung

Bismillahi-rahmani-rahim

vitalmuslima -Rinse
Rinse mit schwarzem Tee und Kamillenblüten

Eine Rinse ist eine Spülung für die Haare, die nach dem letzten Ausspülen über die Haare gekippt und in der Regel nicht wieder ausgespült wird.

Die bekanntesten Rinsen sind wohl die kalte und die saure Rinse.

Ob man diese wieder ausspült oder nicht, kann aber jeder für sich selbst entscheiden.

Warum nach der Haarwäsche?

Die äußerste Schuppenschicht der Haare wird durch warmes Wasser und Tenside (Shampoos und Seife) aufgeraut. Nach der Wäsche sind die Haare also rau, stumpf und leicht angreifbar. Weniger geschieht dies, wenn man auch die Haare mit Roggenshampoo wäscht, lies hier mehr dazu.

Ist die Schuppenschicht dagegen angelegt, ist das Haar glatter und glänzender, lässt sich besser durchkämmen und ist resistenter gegen Verletzungen der Schuppenschicht.

Um die Schuppenschicht nach der Wäsche anzulegen, können die Haare mit einer sogenannten Rinse (engl. Spülung) behandelt werden.

Diese besteht aus kühlem oder kaltem Wasser, oft mit natürlichen Zusätzen.

Die Zusätze können auch je nach Bedürfnis miteinander vermischt werden.

Die Rinse muss nicht, kann aber ausgespült werden. Sinnvoller ist es im Allgemeinen jedoch, sie im Haar zu lassen.

Rinsenarten

Man kann verschiedene Zusätze für die Rinse nutzen. Nachfolgend kannst du lesen, welche, wie du sie anwendest und was zu beachten ist.

kalte Rinse

Kälte reicht meistens aus, um die Schuppenschicht anzulegen. Die Haare werden daher nach der Wäsche einfach mit kaltem bis sehr kaltem Wasser gespült.

saure Rinse

Säure verstärkt die adstringierende (zusammziehende) Wirkung.

Dabei sollte beachtet werden, dass die Rinse nicht zu sauer werden sollte, da dies sonst austrockned wirken kann.

Die Mengenangaben sind Grundrezepte und sollten  individuell in Menge und Konzentration angepasst werden.

Eine saure Rinse empfiehlt sich außerdem noch zum Spülen nach der Haarwäsche mit Seife, um Kalkrückstände in den Haaren vorzubeugen.

Essigrinse

Dafür verwendet man 1 EL Essig und 1 Liter Wasser

Der Essig wird in das kalte Wasser gegeben.

Dabei kann jede Art von Essig verwendet werden, zb Apfelessig, Balsamico-Essig, Kräuteressig oder aromatisierte Fruchtessige.

Der Essig-Geruch verfliegt meist beim Trocknen der Haare, manchmal ist er aber noch leicht wahrzunehmen.

Zitronensaftrinse

Dazu nimmt man 1 EL frischen Zitronensaft oder Zitronensaftkonzentrat  und 1 Liter Wasser

Zitronensaft enthält 5-7% Zitronensäure, die ähnlich wie Essigsäure auf das Haar wirkt.

Zitronensaftrinse ist nahezu geruchslos und bietet sich daher als guter Ersatz zur Essigrinse an.

Die Säurekonzentration des Konzentrats ist etwas höher, weshalb die Dosis dann etwas gesenkt werden sollte.

Zitronensäurerinse

Dafür nimmt man ¼ -½ TL Zitronensäurepulver/-granulat und 1 Liter Wasser

Zitronensäure ist ca 20mal saurer als Zitronenssaft und sollte zunächst nur in geringeren Dosen in das Wasser eingerührt werden. Die Säure ist in Drogerien in der Putzmittelabteilung erhältlich, relativ günstig und sehr ergiebig.

Mineralwasserrinse

Hier nimmt man 1 Liter kohlensäurehaltiges Mineralwasser

Beim Mineralwasser wird die Schuppenschicht durch die enthaltene Kohlensäure angelegt. Allerdings können sich durch die verstärkt enthaltenen Mineralstoffe und Salze Ablagerungen an den Haaren bilden.

Teerinse

Dafür verwendet man 1 Liter starken Schwarztee (5-10 TL Tee)

Schwarztee enthält sogenannte Gerbsäuren, die eine astringierende (zusammziehende) Wirkung auf die Schuppenschicht ausüben.

Außerdem kann es dunklerem Haar zu mehr Glanz verhelfen.

Der Tee sollte sehr stark sein, kann also auch über mehrere Stunden ziehen. Zum Zeitpunkt des Spülens sollte er aber zumindest auf Zimmertemperatur, besser noch weniger, gekühlt sein.

Dafür kann der fertiggezogene Tee auch für eine Weile in den Kühlschrank gestellt werden.

Vorsicht bei hellem Haar: Es kann sich durch die Schwarzteerinse verfärben und ist daher nicht empfehlenswert.

Kräuterrinse

Kräutern werden diverse haarpflegende Eigenschaften zugeschrieben, die aber individuell wirksam sind.

Es lohnt sich also, verschiedene Kräuter zu testen.

  • Außerdem sorgen sie für einen angenehmen Duft in den Haaren.

Katzenminze

Die gemeinte Katzenminze für die Haare ist die Nepeta Transcaucasica

Etwa 500ml (je nach Haarlänge auch mehr oder weniger) Wasser erhitzen, Katzenminzenblätter frisch gepflückt oder getrocknet in einen Teebeutel/Kaffeefilter geben und diesen in das kochende Wasser geben. Den Tee etwa 10 Minuten ziehen lassen, dann Teebeutel entfernen und den Tee auskühlen lassen.

Einige inn der Minze enthaltene Öle, pflegen das Haar und sorgen für Feuchtigkeit und Glanz.

Rosmarin, Thymian

Man nimmt 5-10 TL Rosmarin oder Thymian und 1 Liter Wasser

Diesen beiden Kräutern wird eine haarwuchsfördernde Wirkung zugeschrieben.

Um ein Ergebnis zu erzielen, muss die Rinse aber über einen langen Zeitraum angewandt werden. Die Rinse wird nicht nur auf die Haare, sondern auch auf die Kopfhaut gegeben und dort einmassiert.

Pfefferminze, Brennnessel

Man nimmt 5-10 TL Pfefferminze oder Brennnessel und 1 Liter Wasser

Brennnessel und Pfefferminze wird eine schuppenvorbeugende Wirkung nachgesagt. Dazu muss die Rinse auch in die Kopfhaut einmassiert werden.

Rotbusch

Dazu nimmt man 5-10 TL Rotbuschtee und 1 Liter Wasser

Ein Rotbuschaufguss eignet sich gut als Teerinsen-Ersatz für hellbraunes und rotes Haar. Er hat eine farbverstärkende Wirkung, jedoch aufgrund nicht enthaltener Gerbsäuren keine adstringierende Wirkung.

Kamille

Man nimmt 5-10 TL Kamillenblüten und 1 Liter Wasser

Ein Kamillenaufguss bietet einen Teerinsen-Ersatz für blondes Haar, enthält aber keine Gerbsäure und muss für eine adstringierende Wirkung daher mit säurehaltigen Zusätzen ergänzt werden.

Hibiskus

Verwendet werden 5-10 TL Hibiskusblüten und  1 Liter Wasser

Ein Aufguss oder auch Kaltauszug aus Hibiskusblüten ist durch den hohen Gehalt an Fruchtsäuren eine saure Rinse. Hibiskustee enthält keine Gerbsäuren.

Aufgrund der roten Farbe ist er bei hellem Haar nur mit Vorsicht anzuwenden.

süße Rinse

Man nimmt 1 TL Honig und 1 Liter Wasser

Der Honig ist feuchtigkeitspendend, kann jedoch in zu großen Mengen austrocknend und verklebend wirken. Außerdem hat er selbst keine adstringierende Wirkung, dh das Wasser sollte kalt sein oder mit säurehaltigen Zusätzen versetzt werden.

Bei Locken kann die süße Rinse auch wie ein natürlicher Lockenfestiger wirken.

2 Kommentare zu „Natürliche Haarpflege – Rinse, Leave-In-Spülung

Hinterlasse einen Kommentar